Wie macht sich der Mangel in den Mitgliedsunter- nehmen bemerkbar? Schwierigkeiten bei der Rekrutierung, Verschärfung des Wettbewerbs, höhere Ausgaben, Engpässe und Qualitätsverluste bei der Produktion – die Unterneh- men sind alle betroffen. Fehlender Fachkräftenach- wuchs ist natürlich ein großer Bestandteil, wobei die mangelnde Bekanntheit mancher Ausbildungsberufe hierbei eine wichtige Rolle spielt. Dem wirken wir mit den verschiedensten Aktionen entgegen, damit be- stimmte Berufe nicht nur bekannter werden, sondern die Ausbildung an sich wieder an Attraktivität gewinnt. Eine Umfrage der VBU ergab sogar, dass so mancher Geschäftsführer mit Kündigungen konfrontiert wird, da sich Arbeit für einige Arbeitnehmer nach deren An- sicht aufgrund der Erhöhung des Bürgergeldes nicht mehr lohnt. Das ist höchst alarmierend. Wen sehen Sie jetzt in der Verantwortung? Die Unternehmen kommen ihrer Verantwortung schon im großen Stil nach. Potenziale sehen wir hier zum Beispiel noch in der Inklusion von behinderten Menschen als Arbeitnehmer. Darüber hinaus steht die Politik in der Pflicht, Ausbildung und Weiterbildung zu fördern; es muss investiert werden – Stichwort Digi- talisierung. Die Einreise von Arbeitsmigranten muss vereinfacht, deren Integration gewährleistet werden. Ebenso tragen öffentliche Bildungseinrichtungen Verantwortung, ihre Absolventen bestmöglich auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Um eine langfristige Lö- sung zu finden, müssen alle an einem Strang ziehen – auch die potenziellen Fachkräfte selbst. Werden die Initiativen der VBU Ihrer Meinung nach angenommen? Unsere Veranstaltungen, Seminare und Angebote werden sehr gut von Mitgliedsunternehmen ge- nutzt – dennoch freuen wir uns natürlich über jeden weiteren Teilnehmer und neuen Interessenten, der Teil unseres Netzwerkes werden möchte. Wir möchten unter anderem mit dieser Broschüre darauf aufmerksam machen, dass wir nur gemeinsam stark sind – gemeinsam stark gegen den Fachkräfteman- gel, um den uns allen drohenden wirtschaftlichen und sozialen Konsequenzen entgegenzuwirken. „Von welchen Initiativen und Angeboten der VBU hier die Rede ist, erfahren Sie auf den nächsten Seiten. Bitte zögern Sie nicht, bei Anregungen, Fragen oder Wünschen auf uns zuzukommen!“ Prof. Dr. jur. Wolfgang Kleinebrink VBU Jahresmagazin 2024 5